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23. Mai 2014 um 14:06

Schweizer Moral besiegt Schweden

Die Schweizer Damennationalmannschaft gewinnt nach einem 0:2 Rückstand dank herausragender Moral am Ende verdient mit 4:3 und sichert sich somit mit dem Sieg über Schweden die Bronze – Medaille im Damen – Eishockey der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotchi.

Mit diesem Sieg errangen die Damen der Schweiz die erste Medaille im Eishockeysport bei den Olympischen Spielen. Zusammen mit den Herren, die 1928 und 1948 ebenfalls Bronze gewannen, bringt es die Schweiz nun auf drei Medaillen im Eishockey.

Schweiz dreht Rückstand

Das Nationalteam der Schweiz sicherte sich Rang drei bei den Olympischen Spielen 2014 und damit die Bronze – Medaille mit einer tollen Aufholjagd, die bis zum Abpfiff der Partie höchst unterhaltsam und spannend blieb. Nach 40 Minuten und den Toren von Michelle Lowenhielm (14.) und Erica Uden Johansson (39.) lagen die Schweizerinnen klar zurück. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Rückstand auch völlig verdient, da die Schwedinnen mehr für den Sieg investierten und zu dem mutiger und agiler nach vorn spielten.

Die Unterlegenheit der Schweiz wurde vor allem im ersten Drittel mehr als deutlich, als diese nur einen einzigen Schuss in Richtung schwedisches Tor zu Buche stehen hatten.
Nach dem 2:0 Führungstreffer der Schwedinnen durch Johansson in der 39. Spielminute ging ein augenscheinlicher Ruck durch das Team der Schweiz.
Mit viel Leidenschaft und aufopferungsvollem Kampfeswillen gelang den Schweizerinnen die Wende im letzten Drittel. Sara Benz brachte die Schweiz mit ihren Anschlusstreffer in der 42. Minute zurück ins Spiel. Dieser Anschlusstreffer lies die Hoffnung der Schweizerinnen neuaufleben und entfesselte das Nationalteam. Nur fünf Minuten nach dem Anschluss gelang Phoebe Staenz sogar der Ausgleich in Überzahl.

Nun stand die Partie völlig Kopf und die Schweizerinnen drehten mit dem 3:2 durch Topscorerin Jessica Lutz, welche ein perfektes Zuspiel von Lara Stalder aus kurzer Distanz zu verwehrten wusste, in der 54. Spielminute die Partie.

Dramatische Schlussphase

Der Weg zur ersten Medaille bei Olympischen Winterspielen im Damen – Eishockey verlief höchst dramatisch. 67 Sekunden vor dem Ende erhöhte die Schweiz ihre Führung sogar noch auf 4:2. Stürmerin Alina Müller traf ins verlassene schwedische Tor zum scheinbar alles entscheidenden vierten Tor der Schweizerinnen.

Doch damit nahm die Partie noch einmal richtig an Fahrt auf. Im direkten Gegenzug war es Pernilla Winberg, die den mit ihrem Tor den Zwei – Tore – Vorsprung der Schweiz noch einmal schwinden lies. Die letzten 44 Sekunden agierten die Schweizerinnen dann wieder abgeklärt und souverän und ließen den Nordeuropäerinnen keine Chance mehr und gewannen dieses intensive und nervenraubende Spiel um Platz drei.
Autor: Tom Wolny

3. Mai 2014 um 14:03

Ausscheiden nach zwei Spielen

Die bittere Bilanz der Olympischen Winterspiele 2014 für die deutschen Eishockey – Damen lautet: nach zwei Niederlagen in zwei Spielen, keine Chance mehr die K.O. – Runde zu erreichen.
Nach der deutlichen 0:4 Niederlage gegen toll aufspielende Schwedinnen geht es jetzt statt des erhofften K.O. – Duells in die Platzierungsrunde und es winkt maximal der fünfte Platz, wie im Vorjahr bei der WM in Finnland und Schweden.

Nach nur 60 Sekunden führten die Schwedinnen bereits durch das Tor von Emma Nordin und versetzen der DEB – Auswahl einen starken Dämpfer. Cecilia Ostberg (48.), Johanna Olofsson (51.) und Pernilla Winberg (52.) zeigten den Deutschen, was diesen einfach fehlt: die Effizienz vor dem Tor. Im Spiel gegen Schweden fehlten den deutschen Damen, nach eigenen Angaben, die letzte Entschlossenheit und Ruhe im Abschluss.

Die bittere Bilanz der Olympischen Winterspiele zeigt deutlich, dass die Bundesliga und das internationale Eishockeygeschäft zwei völlig unterschiedliche Welten sind, da auch in der eigenen Liga die ausländischen Spielerinnen die Topscorer – Listen dominieren.

Entscheidendes 0:2

Gegen die starken Skandinavierinnen schafften es die deutschen Frauen nicht, die zum Teil recht ansehnlichen Angriffe effizient abzuschließen. Man blieb im Torabschluss völlig harmlos.
Den sehr frühen und schockierenden Rückstand durch Emma Nordin hatten die Deutschen erstaunlicher Weise gut weggesteckt und lagen dank einer stark agierenden Torfrau Jennifer Harss, die planmäßig für Viona Harrer ins Team rückte, bis zum Schlussdrittel nur denkbar knapp zurück.

Binnen weniger Minuten zwischen der 43. und 48. Spielminute erspielte sich die deutsche Nationalmannschaft zu dem gute Gelegenheiten durch Julia Zorn (43.), Monika Bittner (45.) und Jacqueline Janzen (48.), die leider ungenutzt blieben.

Im Konter durften dann die skandinavischen Damen jubeln, welche diesen blitzsauber und stark zu Ende spielten und das wohl entscheidende 2:0 erzielten. Fortan war das Spiel sichtlich gelaufen und der deutschen Nationalmannschaft fiel gegen weiterhin sichere Schwedinnen nichts mehr ein. Die Tore durch Johanna Olofsson (51.) und Pernilla Winberg (52.) schraubten das Ergebnis zwar noch in die Höhe, aber dienten nur der Form.

Trotz eines erneut couragierten und zu dem besseren Auftritts als noch im ersten Vorrundenspiel gegen Russland, blieb den deutschen Damen der Sieg wieder verwehrt und eine getrübte Stimmung hielt Einzug nach dem Spiel.

Russische Unterstützung?

Die deutsche Auswahl durfte noch auf Unterstützung der Japaner am Abend hoffen. Denn mit einem Sieg in der regulären Spielzeit der Asiaten über Russland hätten die deutschen Damen noch die Mini – Chance auf den Aufstieg in die K.O. –Runde gehabt.

Doch leider entschied dieses Spiel die russische Nationalmannschaft für sich und schiebt die Deutschen mit diesem 2:1 Sieg in die enttäuschende Platzierungsrunde der Winterspiele von Sotchi.
Das Team von Trainer Götz konzentriert sich nun auf Platz fünf, um den letzten Platz in der Platzierungsrunde zu vermeiden, sodass man im Herbst in einem Relegationsspiel nicht gegen einen Abstieg aus der A- Gruppe spielen muss.
Autor: Tom Wolny