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4. April 2014 um 10:06

Enttäuschte USA im Spiel um Platz 3

Im Spiel um Platz drei trafen zwei Mannschaften aufeinander, deren Ziel der Finaleinzug war. Noch mehr als die defensiv starken Finnen, war es die Aufgabe der USA das begehrte goldene Edelmetall ins eigene Land zu holen und sich somit für die letzten Finalniederlagen gegen Erzrivale Kanada zu revanchieren und neben der stärksten Eishockeyliga auch die stärkste Eishockey – Nationalmann-schaft der Welt zu stellen.
Leider blieb die Aufgabe der USA bei diesen Olympischen Winterspielen in Sotchi unerfüllt und man musste sich mit dem „kleinen“ Finale und dem Spiel um Platz drei zu Frieden stellen.
Auch die starken Nordeuropäer zielten auf den Finaleinzug ab, gerieten jedoch nach der glücklichen 1:0 Führung im Halbfinale gegen Schweden binnen fünf Minuten ins Hintertreffen und waren dann im weiteren Verlauf der Partie chancenlos.

Rekordspieler führt Team zum Kantersieg

Entgegen allen Erwartungen, blieb es den Superstars der USA jedoch verwehrt zu mindestens das „kleine“ Finale für sich zu entscheiden.
Angeführt vom überragenden Kapitän der Finnen Teemu Selänne hat die finnische Eishockey-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Sotchi wie vor vier Jahren in Vancouver die Bronzemedaille gewonnen.
Mit dem Kantersieg holte sich das Team um Doppeltorschütze Selänne das sechste Edelmetall bei zuletzt acht Winterspielen. Altmeister Selänne (22./50. Minute), Jussi Jokinen (22.), Juuso Hietanen (47.) und Olli Maata (54.) erzielten die Treffer.
Somit misslang es den USA, erstmals seit 1972 in Sapporo eine olympische Medaille außerhalb Nord-amerikas zu gewinnen.

Deutliche Angelegenheit

In einem interessanten und intensiven Spiel sorgten die Finnen zu Beginn des zweiten Drittels mit einem Doppelschlag innerhalb von elf Sekunden für die ersten Tore der Partie. Zunächst schloss Selänne einen gut vorgetragenen Konter mit der Rückhand ab und schraubt somit seinen eigenen Rekord als ältester Torschütze bei olympischen Spielen nach oben.
Anschließend staubte Jokinen nach einem schnellen Bully – Gewinn nach einem Zuspiel von Jori Lehtera zum 2:0 ab.

Die als favorisierten USA waren sichtlich geschockt und verloren mehr und mehr die Kontrolle über den Gegner, wie auch ihre eigene Linie im Spiel. Dies spiegelte sich in der Chancenverwertung der Amerikaner wieder. Patrick Kane vergab gleich zwei Penaltys, in dem er erst am Torhüter der Finnen, Tuukkka Rask, und dann am Pfosten des Tores, scheiterte.

Im dritten Drittel fuhren die Finnen nochmals ein wahres Powerplay auf. Zunächst erzielte Hietanen per Weitschuss das 3:0, bevor Selänne aus Nahdistanz auf 4:0 erhöhen konnte.
Damit nicht genug, fügten die in einem Rausch spielenden Finnen, der USA eine demütigende Niederlage zu, als Maata zum 5:0 Endstand traf.

Autor: Tom Wolny

25. März 2014 um 10:05

Nordeuropäisches Prestigeduell

Im Duell um den Einzug ins Finale der Olympischen Winterspiele von 2014 boten sich zwei Nordeuropäische Schwergewichte die Stirn.

Im bisherigen Turnierverlauf lässt sich keine klare Favoritenrolle abzeichnen, doch durch die beindruckenden Vorstellungen der Schweden in der Vorrunde bezieht die „Tre – Conor“ eine wohl bessere Ausgangsposition als die starken Finnen.

Sowohl Schweden, die nach der Vorrunde, als die spielerisch beste Mannschaft des laufenden Turniers einzustufen sind, als auch Finnland, welches das mit Superstars gespickte Team Russlands verdient aus dem Turnier warf, zielen beide Mannschaften nun natürlich auf den Finaleinzug ab.

Zäher Spielverlauf lässt Favoriten das bessere Ende

Der Klassiker zwischen den beiden skandinavischen Schwergewichten erwies sich schon im Voraus als eine zähe Angelegenheit. Die für ihre Defensivqualitäten bekannten Mannschaften standen in der Abwehr erwartungsgemäß kompakt und sicher und ließen so in der Anfangsphase kaum Torchancen auf beiden Seiten zu.

Selbst eine Überzahlphase von 95 Sekunden ließen die Finnen ungenutzt.

Bis dahin agierten beide Mannschaften auf einem ähnlichen Niveau mit leichten Vorteilen für die Finnen. Nach dem Zufallstreffer von Olli Jokinen ging Finnland zunächst in Führung. Doch dieser Gegentreffer, welchen sich der bisher im Turnier überragende Torhüter der Schweden, Henrik Lundqvist, selbst über die Linie lenkte, wirkte wie eine Art Wachrütteln für die „Tre – Conor“.

Nach diesem Rückstand des Favoriten fiel die Vorentscheidung der Partie im Mitteldrittel, als die Schweden innerhalb von fünf Minuten den 0:1 Rückstand zu drehen wussten. Mit einem klasse herausgespielten Ausgleichstor durch Loui Eriksson, leitete Schweden die Trendwende des Spiels ein.

Mit dem Ausgleich schwoll die Brust des Favoriten mehr und mehr an. In der 37. Spielminute war es folgerichtig Erik Karlsson, der in einer Überzahlsituation mit einem Schuss von der blauen Linie die 2:1 Führung markierte.

Bei diesem zweiten Gegentreffer der Finnen sah Torhüter Kari Lehtonen, welcher Torhüter Nummer Eins, Tuuskka Rask, aufgrund einer Grippe, ersetzen musste, schlecht aus und leitete so die Niederlage seiner Mannschaft ein.

Das 2:1 war das „Game – Winning – Goal“ für Schweden, den Olympiasieger von 1994 und 2006.

Somit steht der erste Finalist der Winterspiele von Sotchi 2014 im Eishockey der Herren fest. Fraglich bleibt nun noch der Gegner der starken Schweden im Finale um die Goldmedaille. Im zweiten Halbfinale kämpfen die nordamerikanischen Supermächte des Eishockeys USA und Kanada um das begehrte Finalticket.

Autor: Tom Wolny

5. März 2014 um 16:10

Eishockey und Politik

Der Staatsauftrag im eigenen Land scheitert

Keine sportliche Angelegenheit wurde in letzter Zeit so generalstabsmäßig vorbereitet, geplant und überwacht, wie das angestrebte goldene Edelmetall der russischen Nationalmannschaft im Eishockey im eigenen Land.

Selbst Präsident Wladimir Putin ließ sich persönlich über die aktuelle Form im Training und den Stand der Vorbereitung auf die olympischen Winterspiele 2014 informieren. Für Russland trat bei diesem Turnier in Sochi ein beispielloses Ensemble an Superstars, angeführt vom Überflieger der Nation in diesem Sport Alexander Ovechkin, an.

Es war Russlands Anliegen mit dem Gewinn der Goldmedaille in dieser Sportart sein Ansehen aufzuwerten und vor allem der hochnäsigen USA und deren überbetitelten NHL zu zeigen, dass sie nicht das Maß aller Dinge sind.

Doch bereits in der Vorrunde zeigten sich erste Schwächen beim russischen Team, welches als Topfavorit auf den Titel galt. Hier unterlagen die Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2014 eben genau dieser USA im Penaltyschießen.

Auf der Suche nach Gründen für das zeitige Ausscheiden der Superstars wird durch das allgemeine Entsetzen stark gehemmt. Begibt man sich dennoch auf den Weg Gründe zusammenzutragen, begegnet man ersten Spekulationen über die fehlende Chemie im Team. Der Mannschaft von Trainer Biljaletdinow soll diversen Informationen nach in verschieden Gruppen gespalten gewesen sein und untereinander kaum kommuniziert haben.

Desweiteren wirkte das Team, vor allem gegen Finnland, völlig verunsichert und ohne jegliches Vertrauen in die eigene Stärke. Zu dem muss sich der Trainer auch die Vorwürfe über den Torwartwechsel im zweiten Drittel gefallen lassen, welches das Team sichtlich aus dem Rhythmus brachte.

Ausgleich lässt Russland wanken

Bis zu diesem Viertelfinale hatte sich die so hochdotierte Mannschaft der Russen noch nicht mit Rum bekleckert. Gegen Slowenien kassierte man zwei Gegentore, der USA unterlag man im Penaltyschießen, gegen die Slowakei quälte man sich durch die Verlängerung und selbst gegen einen vermutlichen Underdog aus Norwegen brauchte das russische Team an die 30 Minuten für das erste Tor.

Zwar ging man gegen starke Finnen im Bolschoi – Palast zunächst in Führung, musste aber schon wenige Zeit später den schnellen Ausgleich hinnehmen. Nach diesem Ausgleich war Russland nicht mehr in der Lage das Spiel an sich zu reißen und ein Mittel für ein weiteres Tor gegen die Defensive der Europäer zu finden.

Die Finnen hingegen ließen den Gastgeber kommen und warteten gewohnt ihre Chance gegen die bekannt langsamen russischen Verteidiger ab. Deren Fehler nutzen die eiskalten Finnen zweimal gnadenlos aus und entschieden so das Spiel für sich.

Wahre Gründe des Scheiterns

Analysiert man sachlich die aktuelle Lage der Nationalmannschaft Russlands sind es weniger die internen Uneinigkeiten, als viel mehr die scheinbar fehlende Qualität in einigen Mannschaftsteilen.

Die Abwehrspieler genügen mitunter nicht dem international geforderten Niveau, welches bei einem derartigen Turnier von Nöten ist. Hinzukommend tritt in den letzten Jahren vermehrt das Problem eines sicheren Torhüters auf, welches im Spiel gegen die Finnen deutlich wurde. Als jedoch Trainer Biljaletdinow den Wechsel auf dieser Position vornahm, war das Spiel schon entschieden.

Nun bleibt abzuwarten, ob das Ausscheiden neben der medialen Prügel noch weitere personelle Opfer fordert.

Autor: Tom Wolny