Eishockey: nur etwas für “echte Kerle”?
Wer etwas auf sich hält, leistet sich Eishockey-Clubs, -Vereine, – Mannschaften. Weil Eishockey lange Zeit eine klassische Sportart für Männer war – für echte Kerle gewissermaßen – haben die Mannschaften klangvoll-furchteinflößende Namen wie Landshut Cannibals (Landshut), Kölner Haie (Köln) oder Hannover Scorpions (Hannover). Ein solch prägnanter Name gehört gewissermaßen zum guten Ton eines Eishockey-Teams.
Das so genannte Fraueneishockey wurde in Deutschland seit den 80-Jahren immer populärer und so ist es heute eine Selbstverständlichkeit – wie auch im Fußball – dass Frauen auch in dieser Sportart erfolgreich sind und in der Bundeliga spielen. Eishockeyspiele polarisieren die Zuschauer ähnlich wie Fußballspiele und der/ die eine oder andere wird nach seinem / ihrem ersten Live-Spiel, bei dem er oder sie zugeschaut hat, verdutzt darüber gewesen sein, wo wohl am nächsten Morgen die Stimme geblieben ist.
Eishockey gilt mit als eine der härteren Sportarten: es ist ein dynamischer, schlagkräftiger und temporeicher Mannschaftssport. Nachdem man in den Anfängen noch mit einem Gummiball gespielt hatte, der allerdings immer wieder aus dem Spielfeld heraus hüpfte, wurde dieser alsbald durch den so genannten Puck ersetzt – eine Gummischeibe. Die Gummischeibe verwandelte sich im Laufe ihrer Zeit in haltbaren Hartkunststoff, der allerdings eine herbe Wirkung zeigt, wenn man davon getroffen wird. Es kam jedoch erst in den 90-er Jahren zur Helmpflicht, wobei die Torwarte seit den 60-er Jahren verpflichtend einen Gesichtsschutz zu tragen hatten.
Ritterlich: die Schutzausrüstung
Eine spezielle Schutzausrüstung beim Eishockey ist Pflicht, um schwere Verletzungen weitestgehend vermeiden zu können, die vor allem durch die Geschwindigkeit des Pucks (inzwischen wurden bei Schlagschüssen bis zu 200 km/h gemessen) und die Hockeyschläger entstehen können. Vor allem werden dabei Kopf, Zähne, Kehlkopf, Nacken, Brustkorb, Genitalien, Ellenbögen und Schienbeine durch spezielle Protektoren geschützt. Alle Spieler tragen einen Helm (mit und ohne Gitter). Die Ausrüstung des Torwarts ist noch ein wenig mehr ausgebaut, denn er ist der Verletzungsgefahr ausgesetzt wie kein zweiter.
Alle Spieler tragen über der Schutzausrüstung das Vereinstrikot, was alle sehr beeindruckend groß, stark und breit aussehen lässt. Eishockey-Schlittschuhe verfügen im Gegensatz zu anderen Schlittschuhen über vorne abgerundete Kufen. Die Stiefel bestehen aus ausgesprochen festem Leder und haben zusätzliche Verstärkungen im Bereich der Achillessehnen, der Knöchel und der Fersen. Insgesamt kann man also auch hinsichtlich der Ausrüstung auf die volkstümliche Redensart „harte Schale – weicher Kern“ schließen.